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Unterabschnitte
Nur für den, den's interessiert - Vorsicht, jetzt wird's arg technisch!
Die Verpolschutzdiode (1N4001) verhindert Schäden, falls die
Betriebsspannung verpolt angelegt wird, was im Eifer des Gefechts
sehr leicht einmal passiert, oder irrtümlich Wechselspannung
anliegt. Der hinter der Diode angeordnete Elko (1000 µF /
25 V) glättet die Betriebsspannung, damit die Leuchte nicht
flackert, denn die in den Steckernetzteilen verbauten Elkos sind
(wenn überhaupt vorhanden) immer sehr klein dimensioniert, so daß
sich eine hohe Brummspannung ergibt.
Dahinter liegt die Referenzspannungserzeugung, die aus einem
Vorwiderstand von 470
, einer Z-Diode mit einer
Durchbruchspannung von 5,1 V und einem Elko von 100 µ
F/16 V besteht. Sie erzeugt eine einigermaßen stabile und
brummfreie Spannung von ca. 5,1 V. Mit dieser Referenzspannung
wird ein Spannungsteiler, der aus dem zweiten 470 Ohm- Widerstand
und dem Poti mit 220 Ohm besteht, gespeist. An seinem Ausgang
(Potischleifer) stehen zwischen 0 V (Poti ganz nach links
gedreht) und ca. 1,6 V (Poti ganz nach rechts gedreht an.
Diese Spannung wird nun an die Basis des Transistors jeder Stufe
geführt. Der Transistor bildet zusammen mit seinem
47
-Widerstand am Emitter eine einfache Konstantstrom-Senke.
Ab einer gewissen Mindestspannung an der Basis folgt der Strom,
der in den Kollektor hineinfließt, der Spannung an der Basis fast
linear. Dieses Verhalten nutzt man aus, um den Strom durch die
LEDs zu regeln, die in Reihe angeordnet und mit der
Betriebsspannung verbunden sind.
Als Resultat fließt ein Strom durch die LEDs, der durch die
Konstantstromsenke auf einen bestimmten Wert, der von der
Potentiometerstellung abhängt, begrenzt wird. Der Einstellbereich
liegt bei der angegeben Dimensionierung bei 0 bis ca. 20 mA, was
für die allermeisten LEDs optimal ist.
Bei 20 mA beträgt die Spannung, die an jeder LED abfällt,
ungefähr 2,1 V, an allen 5 LEDs einer Stufe also ungefähr 5x2,1 V
= 10,5 V. Über dem 47
-Widerstand fällt dann ca. 1 V ab.
Zwischen Kollektor und Emitter des Transistors sollten mindestens
0,5 V abfallen, damit dieser arbeiten kann. In Summe sind dies
somit ziemlich genau 12 V. Hurra, paßt genau zur Spannung des
Steckernetzteils? Nicht ganz: Die Verpolschutzdiode ,,
schluckt`` je nach Strom zwischen 0,6 und 1 V, so daß von
12 V nur 11 bis 11,4 V übrig bleiben. Die Schaltung funktioniert
aber trotzdem bei ,,12 V``. Der ,,Trick`` liegt
einfach darin, daß 12 V nicht 12 V sind. Die Spannungsangaben auf
den Steckernetzteilen werden nämlich als Effektivwert angegeben.
Dahinter verbirgt sich der Spannungswert, den der Trafo als
Nennspannung liefert. Da Trafos nur Wechselspannung
transformieren können, werden alle Spannungswerte als
Effektivwerte angegeben. Der Scheitelwert ist jedoch um den
Faktor (1,414) größer. Durch die
Brückengleichrichtung im Netzteil gehen zwar 1,4 bis 2 V
verloren, aber ein nachgeschalteter Elko lädt sich in jeder
Halbwelle bis zum Scheitelwert der Spannung auf. Das sind
ungefähr 15 V (1,414 x 12 V - 2 V). Wenn der Elko groß genug ist,
entlädt er sich zwischen den Halbwellen nur so wenig, daß die
Spannung nie unter den Mindestwert sinkt. Zudem steigt die
Spannung vor allem bei Trafos kleiner Leistung (wie sie in
Steckernetzteilen üblich sind) an, wenn Sie nicht den maximal
erlaubten Strom fordern. Nachteilig ist hierbei, daß der Elko nur
geladen wird, wenn die aktuelle Spannung vom Netzteil größer als
die Spannung am Elko (plus ca. 1 V an der Verpolschutzdiode)
wird. Dies ist nur für einen sehr kurzen Moment der Fall. In
diesem kurzen Moment fließt dann ein relativ hoher Strom, der
viel höher ist als der Gleichstrom, den die Schaltung verbraucht.
Um den Trafo im Netzteil nicht zu überlasten (er geht dann zwar
nicht unbedingt kaputt, wird aber u.U. sehr heiß), sollte der
Nennstrom, den das Netzteil liefern kann, ein gutes Stück höher
sein als der Strom, den die Schaltung benötigt.
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(c) Christoph Caspari, 10.1.99, bearbeitet von Mark Paede
2000-05-22